Green Innovation and Investment Forum 2016 – Was ist aus den Preisträgern geworden?

Gastautor Portrait

Redaktion

Stiftung Energie & Klimaschutz
04. August 2016

Am 24. Februar 2016 präsentierten sich auf dem Green Innovation and Investment Forum 20 internationale Startups aus dem Gebiet der „Grünen Technologien“. Gemeinsam mit der Baden-Württemberg Connected e. V. und der Umwelttechnik BW kürte die Stiftung Energie & Klimaschutz zwei Sieger. Die Preise in den Kategorien Early Stage und Advanced Stage waren mit jeweils 3.000 Euro und einer Woche Coaching in nachhaltiger Unternehmensführung dotiert.

Wir haben mit beiden Siegern nun ein Interview geführt, um zu hören, wie sich die Ideen unserer Sieger weiter entwickelt haben.

Beim Green Innovation and Investment Forum 2016 gewann die Viridis.iQ GmbH den Preis für die „Best Green Tech Idea“ der Stiftung Energie & Klimaschutz für start-ups in der „Advanced Stage“-Phase.

Drei Fragen an Dr. Wolfgang Herbst, Geschäftsführer und Mitgründer der Viridis.iQ:

Herr Dr. Herbst, Sie haben am Green Innovation and Investment Forum 2016 teilgenommen  und den Preis für die „Best Green Tech Idea“ gewonnen. Wie beurteilen Sie im Nachhinein die Veranstaltung, und was hat Ihnen der Preis bisher gebracht?

Wir empfanden die Veranstaltung als sehr gelungen, und auch das mit dem Preis verbundene Coaching konnten wir sehr produktiv für unsere neue Geschäftsidee einsetzen. Inwieweit der Preis als solcher dann hilfreich sein wird beim nächsten wichtigen Schritt, der Kapitalbeschaffung, lässt sich nicht so leicht beurteilen und wird sich zeigen. Ein Türöffner ist der Preis aber definitiv, auch um neue Kontakte zu potentiellen Investoren zu bekommen. Auch wenn wir kein klassisches Technologie-Startup sind und wir in unserer Firma nicht nur mit Technologie, sondern auch mit kommerziellen Themen wie Markt oder Strategie beschäftigt sind, man stößt einfach in neue „Welten“ der Risikokapitalfinanzierung vor.

Inwiefern sind Sie kein klassisches Technologie-Startup?

Die Virdis.iQ GmbH ist seit 2012 am Markt und tätig im Bereich Engineering und Consulting innerhalb der gesamten Wertschöpfungskette der Photovoltaik. Das heißt, wir decken die Bereiche von der Herstellung des Rohmaterials Silizium aus Quarz bis zu Produktion von Solarmodulen Schritt für Schritt ab. Wir unterstützen dabei existierende Produzenten, z.B. bei einer Optimierung der Prozesse, oder Neueinsteiger beim Aufbau neuer Produktionsstätten, wie z.B. eine neue Siliziumfabrik in Island oder eine Solarzellenfertigung in Indien. Wir sind eben deswegen kein klassisches Technologie-Startup, weil die Viridis.iQ schon ein bestehendes Kerngeschäft hat und im Markt etabliert ist. Allerdings hat aber gerade die Markt- und Technologiekenntnis und das in der Viridis.iQ gebündelte Knowhow in den doch so verschiedenen Bereichen Rohmaterial Silizium und Photovoltaik schließlich die Innovation des Silizium-Recyclings hervorgebracht. Das bestehende Kerngeschäft ist einerseits die Basis, um die neue Geschäftsidee in erfolgreich umzusetzen, jedoch ist unsere Firma andererseits zu klein, um die nötigen Investitionen von mehreren Millionen Euro selbst zu finanzieren.

Dafür suchen Sie potenziellen Investoren, die natürlich zu Ihnen passen müssen.

Ja, es muss von immer von beiden Seiten aus passen. Ein Investor bringt ja auch bestimmte Vorstellungen mit in Bezug auf Höhe des Risikos und z.B. Zeitskala zwischen Investition und Kapitalrückfluss oder der Art der Beteiligung. Gerade weil in unserem Fall auch eine weitere etablierte Firma ihr Interesse an einer Zusammenarbeit bekundet hat, wird man wohl die Geschäftsidee z.B. in eine neue Firma verlagern. Die Herausforderung ist, dafür eine für alle Seiten akzeptable Konstruktion zu finden. Aber hier sind wir zuversichtlich, schließlich steht dem ein sehr großes Geschäftspotential gegenüber.

Herr Dr. Herbst, danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben. Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg!

Die otego GbR gewann den Preis für die „Best Green Tech Idea“ der Stiftung Energie & Klimaschutz für start-ups in der „Early Stage“-Phase. Das Team überzeugte mit seiner Idee für Mini-Generatoren zur Energiegewinnung aus Umgebungstemperatur.

Drei Fragen an Frederick Lessmann, Co-Founder & CEO der otego GbR:

Herr Lessmann, wie geht’s?

Danke, die Entwicklungsarbeit läuft nach Plan. Eine Sommerpause können wir uns allerdings zeitlich nicht erlauben, aber zwischendurch sind sicher ein paar freie Tage drin.

Und sonst?

Auf der kaufmännischen Seite kümmern wir uns gerade um eine Anschlussfinanzierung. Wir wurden ausgewählt für das zweijährige Gründerprogramm EXIST  (Anm.: Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie für Ausgründungen von Hochschulen bei der Vorbereitung ihrer technologieorientierten und wissensbasierten Existenzgründungen). Diese Unterstützung läuft Mitte 2017 aus.

Was hat Ihnen der Preis der Stiftung Energie & Klimaschutz gebracht?

Besonders in der Außendarstellung auf unseren social media haben wir natürlich kräftig mit dem Preis geworben. Bestandteil des Preises der Stiftung Energie & Klimaschutz war dieses Jahr außerdem ein mehrtägiges Coaching in „nachhaltiger Unternehmensführung“. Das hilft uns bei der Finalisierung unseres Businessplans und unterstützt so auch unsere Suche nach Investoren.

Herr Lessmann, vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg!

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