Debatten-Abend

Wie viel Akzeptanz verträgt die Energiewende?

20. Juli 2016, Stuttgart

Ginge es allein nach den Umfragewerten, müsste man sich um die Energiewende keine Sorgen machen. Die Deutschen finden den Umbau der Energiewirtschaft überwiegend gut, die Zustimmungswerte liegen laut einer aktuellen Emnid-Umfrage bei 78 Prozent. Sobald aber ein Windpark, eine Stromleitung oder eine große Photovoltaik-Anlage in direkter Nachbarschaft errichtet werden soll, regt sich Widerstand. Es formiert sich – nicht nur bei Energieprojekten – zum Teil wütender Protest.

Wie ist es also um die Akzeptanz der Energiewende bestellt? Über diese Frage diskutierten, moderiert von Klaus Jancovius, SWR,  auf dem Podium Prof. Dr. Dr. h.c. Ortwin Renn, Wissenschaftlicher Direktor des Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS), der Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes Baden-Württemberg Dr. Andre Baumann, Ralf Eggert aus der Geschäftsleitung der IFOK GmbH und Dr. Hans-Josef Zimmer, Mitglied des Vorstands, EnBW Energie Baden-Württemberg AG.

Podium der Veranstaltung

Dr. Andre Baumann

Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes Baden-Württemberg

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Dr. Andre Baumann wurde 1973 in Heidelberg geboren, ist in Schwetzingen aufgewachsen, wo er auch heute mit seiner Familie lebt. Er hat an der Universität Marburg Biologie mit den Schwerpunkten Naturschutz und Ökologie studiert. Parallel hat Baumann ein zweites Hauptstudium der Rechtswissenschaften absolviert, aber nicht abgeschlossen. An der Universität Regensburg wurde der Diplom-Biologe promoviert.

Im Mai 2016 wurde er zum Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft des Landes Baden-Württemberg ernannt. Zuvor hatte er verschiedene Ämter in Umweltverbänden übernommen, zuletzt war Baumann von 2007 bis 2016 hauptamtlicher Landesvorsitzender des NABU Baden-Württemberg, dem mitgliederstärksten Umweltverband Baden-Württembergs.

Dr. Andre Baumann war nach dem Promotionsstudium wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Regensburg, wo er auch heute noch freies Mitglied des Lehrstuhls für Naturschutz und Ökologie ist. Von 2005 bis 2007 war Baumann stellvertretender Leiter des Instituts für Agrarökologie und Biodiversität (IFAB) in Mannheim. Baumann war Lehrbeauftragter für Naturschutz an verschiedenen Hochschulen.

Dr. Andre Baumann ist Mitglied in verschiedenen Vereinen, u. a. BUND, Deutscher Alpenverein, NABU und Schwäbischer Albverein.

Prof. Dr. Dr. h.c. Ortwin Renn

Wissenschaftlicher Direktor des Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS)

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Prof. Renn ist seit dem 01.02.2016 wissenschaftlicher Direktor am Institute for Advanced Sustainability Studies e.V. (IASS) in Potsdam und bleibt auch weiterhin als Gründungsdirektor dem Zentrum für Interdisziplinäre Risiko- und Innovationsforschung an der Universität Stuttgart (ZIRIUS) verbunden. Darüber hinaus leitet Prof. Renn gemeinsam mit Frau Dr. Marion Dreyer und Frau Agnes Lampke das Forschungsinstitut DIALOGIK, eine gemeinnützige GmbH zur Erforschung und Erprobung innovativer Kommunikations- und Partizipationsstrategien in Planungs- und Konfliktlösungsfragen. Dazu kommen Honorar- und Ehrenprofessuren in Stavanger, Beijing und München.

Am IASS wird Prof. Renn seine Forschungsarbeiten zu systemischen Risiken und zu Transformationsprozessen in Richtung auf eine nachhaltige Wirtschafts- und Gesellschaftsentwicklung fortsetzen. Dabei wird er sich – ganz in der Tradition des IASS – intensiv dem Thema nationale und internationale Energieversorgung widmen. Sein Ziel ist es daran mitzuwirken, das IASS auch in Zukunft als ein weltweit anerkanntes Forschungszentrum für transdisziplinäre Nachhaltigkeitsforschung zu verankern.

Prof. Renn studierte Volkswirtschaftslehre, Soziologie und Sozialpsychologie und promovierte anschließend an der Universität Köln. Er arbeitete als Wissenschaftler und Hochschullehrer in Deutschland, den USA und der Schweiz. Er ist Mitglied im Präsidium der Deutschen Akademie für Technikwissenschaften (Acatech) und im Senat der Berlin-Brandenburger Akademie der Wissenschaften (BBAW). Er gehört zahlreichen wissenschaftlichen Beiräten, Kuratorien und Kommissionen an. Von 2006 bis 2012 leitete er den Nachhaltigkeitsbeirat des Landes Baden-Württemberg und war Mitglied in der von Bundeskanzlerin Angela Merkel berufenen Ethikkommission „Zukunft der Energieversorgung“. Bis Mitte 2014 gehört er dem „Science and Technology Advisory Council“ von EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso an. Im Jahre 2012 wurde er zum Präsidenten der Internationalen Gesellschaft für Risikoanalyse (SRA) gewählt.

Zu den Publikationen von Ortwin Renn gehören über 30 Monografien und editierte Sammelbände sowie mehr als 250 wissenschaftliche Artikel. Besonders hervorzuheben sind sein 2014 erschienenes Buch „Das Risikoparadox. Warum wir uns vor dem Falschen fürchten“ (Fischer: Frankfurt am Main) sowie sein 2008 erschienenes Werk: „Risk Governance“ (Earthscan: London).

Ralf Eggert

Mitglied der Geschäftsleitung der IFOK GmbH

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Ralf Eggert ist Dialogue-Adviser für Energie und Experte für die Themen Energie, Mobilität und Nachhaltigkeit bei IFOK. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen strategische und prozessorientierte Beratung im Stakeholdermanagement und Infrastrukturdialoge sowie Moderation von Verständigungsprozessen und Mediation. Als Mitglied der Working Group Airport Noise berät der studierte Geograf, Biologe und Umweltrechtler die europäische Kommission zu Fragen der Stakeholderbeteiligung.

Dr. Hans-Josef Zimmer

Mitglied des Vorstands, EnBW Energie Baden-Württemberg AG

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Hans-Josef Zimmer, geboren 1958 in Merzig / Saar, studierte Maschinenbau mit Schwerpunkt Wärmetechnik an der RWTH Aachen. Danach arbeitete er ab 1986 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für Reaktorentwicklung im Kernforschungszentrum Karlsruhe bis zu seiner Promotion zum Doktor-Ingenieur 1989 an der TH Karlsruhe. Im Anschluss war er bis 1997 für die ehemalige Badenwerk AG in der Abteilung Kernkraftwerke tätig mit den Schwerpunkten Planung, Sicherheitsanalysen und Projektleitung. 1993 bis 1994 arbeitete er für das Electric Power Research Institute (EPRI) in Palo Alto, USA.

1998 wechselte er zum Kernkraftwerk Philippsburg. Dort arbeitete er als Teilbereichsleiter für Nukleare Systeme und Fachbereichsleiter Systemtechnik, bevor er im Jahr 2000 die Leitung des Kraftwerks Philippsburg übernahm. 2003 wurde Zimmer Geschäftsführer der der EnBW Kernkraft GmbH (EnKK) und übernahm 2004 den Vorsitz der Geschäftsführung. Parallel war er ab 2004 Mitglied des Vorstands der EnBW Kraftwerke AG, bis er im Oktober 2007 als Chief Technical Officer in den Vorstand der EnBW Energie Baden-Württemberg AG berufen wurde. Von Juli 2010 bis Dezember 2011 war Zimmer Generalbevollmächtigter Technik der EnBW Energie Baden-Württemberg AG und ist seit Januar 2012 wieder als Chief Technical Officer Mitglied des Vorstands der EnBW Energie Baden-Württemberg AG.

Seit 2007 ist Dr. Zimmer außerdem Vorsitzender des Stiftungsrats der Stiftung Energie & Klimaschutz Baden-Württemberg.

Klaus Jancovius

Moderator

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Nach der Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule München und dem Studium in München und Heidelberg war Klaus Jancovius beim SWR in verschiedenen Funktionen tätig und sammelte breite journalistische Erfahrung bei Hörfunk und Fernsehen als Reporter, Moderator und Redakteur.

Von  1998 bis 2008 leitete er die landespolitische Redaktion und moderierte die  Politiksendung  „Ländersache“  im  SWR-Fernsehen.

Ab  2008 leitete Jancovius die badische Fernsehredaktion Mannheim. Zum Juli 2012 wechselte er in die Personalentwicklung als Projektleiter für das Führungskräfteprogramm des SWR.

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